Das ZEGG – mein neuer Sehnsuchtsort

Wir waren an einem ganz besonderen Platz. Der ganz schnell zu meinem neuen Sehnsuchtsort geworden ist. Meine Erlebnisse und Erfahrungen dort lassen sich nur schwer sortieren und in Worte fassen, weil ganz unterschiedliche Ebenen angesprochen wurden – Intellekt, Gefühle, Energien, Körperlichkeit. Aber ich will es versuchen.

Zuerst ein paar Fakten zur Orientierung. Wir waren am ZEGG Sommercamp. Das ZEGG (Zentrum für Experimentelle Gesellschafts Gestaltung) ist eine Institution. Seit 26 Jahren wird hier gemeinschaftlich gelebt, geforscht und geliebt. Ich hatte schon öfter davon gehört, war aber noch nie dort gewesen.

Das weitläufige Gelände liegt auf einem bewaldeten Hügel unweit der kleinen Stadt Bad Belzig. Der erste Eindruck bei unserer Ankunft waren freundliche, entspannte Menschen, die uns den Weg zu einer freien Parkfläche wiesen. Das ZEGG ist autofrei, was besonders mit einem kleinen Kind paradiesisch ist! Rundherum üppig grüne Natur. Ein Platz zum Aufatmen! Wir fühlten uns sofort wohl.

Da sich die Stimmung auf diesem Sommercamp mit Bildern viel besser wiedergeben lässt als mit Worten, habe ich viele Fotos in diesen Beitrag eingefügt. Ich danke dem ZEGG für die Möglichkeit, diese Bilder zu teilen:

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„Das Sommercamp ist ein großes Gemeinschaftsereignis für Menschen, die in sich und in der Welt etwas bewegen wollen.“

ZEGG Sommercamp Website

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Genährt auf allen Ebenen

Am Ende des Camps stellten wir fest, dass wir uns auf allen Ebenen umfassend genährt, ja fast schon übersättigt fühlten.

Auf der intellektuellen Ebene hatten wir zahlreiche tiefgehende Vorträge von erfahrenen und höchst engagierten Expertinnen und Experten gehört – zu Themen wie Ökologie, Gemeinschaft, Wandel in Unternehmen, Wirksamkeit in der Welt, Liebe und Sexualität.

Es gab einen eigenen „spirituellen Tag“ mit Christian Meyer, einem bekannten Berliner Weisheitslehrer, und viele andere Gelegenheiten, die spirituell-energetische Ebene zu nähren: in der Rückverbindung mit der Natur, in den Männer- und Frauenkreisen, beim morgendlichen Mantra-Singen oder Yoga.

Auf der körperlichen Ebene fand wesentlich mehr Berührung statt als normalerweise im Alltag üblich. Herzliche Umarmungen mit unterschiedlichen Menschen ergaben sich an allen Ecken, man konnte den Vorträgen auch in kuschlig-entspannter Lage auf gemütlichen Matratzen lauschen und wer mehr wollte, fand immer einen Platz (und meistens auch einen Partner) für sinnlich-erotische Begegnungen.

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Die emotionale Ebene wurde täglich durch Musik von früh bis spät, singen, tanzen, lachen, berührende Begegnungen und tiefe Gespräche genährt. Auch in den Regionalgruppen, die täglich am Nachmittag stattfanden, war viel Raum für das emotionale Verarbeiten der intensiven Eindrücke.

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Es gab alle Möglichkeiten, um sich selbstverantwortlich sein ganz eigenes Erlebnis zu gestalten. Man konnte den ganzen Tag am Teich verbringen oder im Zelt verschlafen, man konnte die Begegnung suchen oder sich ganz auf sich selbst besinnen (was zugegebenermaßen zu den schwierigeren Aufgaben zählte), man konnte alle Veranstaltungen, Vorträge, Konzerte, Gruppen und Feste mitnehmen oder sich auf ein paar ausgewählte „Highlights“ konzentrieren, je nach Interesse und Vorlieben.

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So, und nun sitze ich wieder zuhause vor meinem Computer und habe Sehnsucht. Mir ist schon klar, dass für die rund 100 Menschen, die im ZEGG leben, nicht jeden Tag Sommercamp ist. Und dass sie alle sehr sehr viel gearbeitet haben, um diese Tage für uns Teilnehmer so paradiesisch werden zu lassen. Dafür möchte ich allen danken.

Besonders gerne erinnere ich mich an die vielen tollen Frauen, die ich dort gesehen und kennengelernt habe. Und daran, wie weiblich und lebendig ich mich selbst gefühlt habe!

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Wir kommen wieder! Spätestens zum Pfingstfestival 2018!

Über die besondere Liebeskultur im ZEGG gibt es hier einen eigenen Artikel.

Fotos: Ingo Sparr, ZEGG Visions

Ein Kommentar Gib deinen ab

  1. Verena Doergeloh sagt:

    Schoen, dass du darueber schreibst! Danke! Bis bald!

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